Der 1. Mai ist Kampftag der Arbeiter*innenklasse. Dabei ist der sozialdemokratische Aufmarsch in Wien schon lange Zeit nur noch Tradition statt Kampf. Und so ist wohl nicht viel verloren, wenn die SPÖ ihren Marsch wie schon im letzten Jahr aufgrund der Pandemie absagt. Es zeigt aber wieder einmal, dass die Sozialdemokratie nicht mehr ernsthaft kämpft, hauptsächlich in Worten für die Interessen der Lohnabhängigen eintritt und nicht mal in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg die Arbeiter*innenklasse mobilisiert.
Das sehen wir auch am Beispiel MAN in Steyr, wo die Auseinandersetzung um die geplante Werkschließung sicher wegweisend sein wird für ähnliche Konflikte in der Zukunft. Die SPÖ bringt hier eine Staatsbeteiligung ins Spiel, von einer Verstaatlichung selbst ist keine Rede. Und die sozialdemokratische Gewerkschaftsführung unterlässt bisher den Aufbau einer breiten Solidaritätsbewegung, die nötig wäre, sollte es zu einem offenen Arbeitskampf kommen.
Es ist Zeit, dass andere linke Kräfte die politische Bühne betreten. Die neue Partei LINKS wird sich den 1. Mai nicht nehmen lassen. Und sie möchte auch ein wichtiges Thema wieder aufgreifen, welches den ersten Mai erst zum Kampftag gemacht hat – eine radikale Arbeitszeitverkürzung. Wir hoffen, dass das gelingt und wünschen in diesem Sinn einen kämpferischen und frohen Festtag!
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