Fridays for Future: Schüler*innen gründen Jugendrat

Anfang des Jahres, am 6. Jänner, wurde der erste Jugendrat von Fridays for Future ausgerufen. Organisiert von den Schüler*innen, die auch innerhalb von Fridays for Future Wien die Arbeitsgruppe zur Schularbeit anleiten, versammelte dieses Treffen ca. 100 Leute, großteils Schüler*innen. Der Jugendrat soll den Jugendlichen Gehör gegenüber der Politik verschaffen, deshalb wurden im Vorfeld Umfragen gemacht, aus deren Ergebnissen Forderungen abgeleitet wurden.

Der Haupttagesordnungspunkt war somit auch das Einigen auf drei Forderungen, an deren Umsetzung der Jugendrat arbeiten soll. Aus unterschiedlichen Vorschlägen wie zum Beispiel „Klimagerechtigkeit als Unterrichtsfach“ oder „Tiere juristisch nicht als Sachen bezeichnen“ hat man sich am Ende auf relativ gute Forderungen geeinigt.

Die erste Forderung ist die Mitbestimmung im Lehrplan. Auf der einen Seite ist das eine gute Möglichkeit den speziellen Umständen des Klimawandels und der Umweltzerstörung Platz im Unterricht einzuräumen, auf der anderen Seite ist es bereits allerhöchste Zeit die Interessen derer, die am meisten davon betroffen sind in die Entstehung des Lehrplanes mit einfließen zu lassen.

Zweitens wurde das Verbot von Inlandsflügen beschlossen. Zwar ist das nicht die bedeutendste Frage in Österreich, verdeutlicht aber die Notwendigkeit den Schienenverkehr auszubauen und billiger zu gestalten.

Die letzte und weitgreifendste Forderung ist den öffentlichen Nahverkehr in Wien gratis zu machen. Das ist auf mehreren Ebenen eine sehr notwendige Idee. Umwelttechnisch ist das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel eine sehr gute Sache, denn im Vergleich zum teuren Erhalten eines Autos macht das den Umstieg für viele Menschen vermutlich leichter. Aber auch, dass sie die soziale Frage in den Mittelpunkt rückt spricht sehr stark für diese Forderung. Über solche Forderungen lassen sich viele Ungerechtigkeiten die wir momentan aushalten müssen verdeutlichen.

Zum Schluss wurde noch überlegt welche Sanktionen man setzen möchte, sollten diese Forderungen nicht umgesetzt werden. Einig war man sich dabei, dass man alleine wenig erreichen kann. Die Gewerkschaften müssen für die Idee eines Klimastreiks gewonnen werden, nur so ist eine Androhung möglich, die Regierung und Wirtschaft wirklich wehtut. Die Stimmung war etwas gedrückt bei diesem Punkt und viele der Jugendlichen fragten sich was man denn nach mehr als einem Jahr Proteste noch tun muss, damit man endlich gehört wird.