Heraus gegen den FPÖ-Burschenschafterball!

nopasaran
Offensive gegen Rechts

Wie auch schon in den vergangenen Jahren organisiert auch dieses Jahr die FPÖ wieder für deutschnationale Burschenschafter und europäische Rechtsradikale einen Ball in der Wiener Hofburg. Der sogenannte Akademikerball, Nachfolger des WKR-Balls, wird am 29. Jänner über die Bühne gehen. Wie jedes Jahr, werden auch dieses Jahr wieder Proteste gegen dieses Event organisiert. Allen voran ruft das Bündnis Offensive gegen Rechts zur Demonstration gegen den Ball auf.

Nachdem wir dieses Jahr eine riesige Welle an Solidarität mit Flüchtlingen erlebt haben und gleichzeitig einen Anstieg des Rassismus gegenüber genau diesen Flüchtlingen beobachten können, finden die Proteste gegen das rechte Tanzspektakel vor einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung statt. Besonders die FPÖ versucht den Unmut aufgrund der gesteigerten Unsicherheit im globalen Kapitalismus gegen Flüchtlinge zu richten, mit Erfolg. Neue Faschos, alte Nazis und andere radikale Rechte versuchen die nach rechts gehende Stimmung in der Gesellschaft zu nutzen und tragen den Rassismus auf die Straße.

Burschenschaften wurden in den letzten Jahren auf Grund anhaltender Proteste gegen ihre Auftritte öfters in den Medien thematisiert. Nicht nur die FPÖ, sondern auch viele noch rechtere Organisationen, wie die zum Beispiel die Identitären haben enge Verbindungen zu den Burschenschaften. Viele von denen, die heute auf der Straße gegen Flüchtlinge mobilisieren kommen aus Burschenschaften und nutzen deren Ressourcen. Gerade in einer Situation in der nicht nur politische Hetze gegen Flüchtlinge betrieben wird, sondern auch fremdenfeindliche Gewalttaten stark ansteigen, muss der enge Zusammenhang von Neonazis, rechtsradikalen Kadern, Burschenschaften und der FPÖ aufgezeigt werden.

Dass die FPÖ mittlerweile seit Monaten stärkste Kraft in den Umfragen ist, hat viele Gründe, einer der wichtigsten ist die bankrotte Politik der großen Koalition, die schon seit Jahren Sozialabbau und Sparpolitik betreibt während sie gleichzeitig die Zustände schön redet. Die Arbeitslosigkeit ist heute höher als zu Höchstzeiten der Wirtschaftskrise 2009. In dieser Situation fällt es der FPÖ leicht die Flüchtlinge als für die Gesellschaft untragbaren zusätzlichen Balast darzustellen. Damit lenkt sie von den wahren Problemen ab – die Anhäufung und Verwertung von Kapital selbst und damit verbundene verschärfte Krisenhaftigkeit – und spielt die Schwachen gegen die Schwächsten aus. Der wahre Balast ist die ausbeutende und schmarotzende Klasse an Kapitalist*innen.

Neben dem Erstarken der FPÖ ist aber wohl auch niemandem die riesige Solidaritätsbewegung gegenüber Flüchtlingen entgangen, tausende engagierten sich an Bahnhöfen, Grenzen und in Unterkünften. Diese Menschen müssen erreicht werden und es muss eine effektive, umfassende antirassistische Bewegung geschaffen werden, die sich nicht nur ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzt, sondern auch für gesamtgesellschaftliche antirassistische Themen und den Kampf gegen die Ursachen des Rassismus aufnimmt. Proteste gegen die FPÖ, ihre deutschnationalen Burschenschafter und rechtsradikale Mobilisierungen sind ein wichtiger Bestandteil davon. Nicht nur am 29. Jännern gegen den Akademikerball, sondern jeden Tag im Jahr.

Demonstration der Offensive gegen Rechts:
29. Jänner 2016 um 17 Uhr
Schottentor, vor der Universität Wien

1 Trackback / Pingback

  1. LinkeWoche » Innen - Erscheint jeden Freitag, aktuelle Ausgabe Nr. 275 vom 22. Januar 2016

Kommentare sind geschlossen.