AST 261

Die Protestlandschaft in Österreich wird derzeit durch die Neuauflage der Donnerstagsdemonstrationen dominiert. So gut es auch ist wenn viele Menschen regelmäßig auf die Straße gehen fehlt der Bewegung eine klare politische und strategische Ausrichtung. Deshalb widmen wir uns in unserem Leitartikel der Frage der Perspektive der Demos. In dieser Beziehung wollen wir allerdings auf die Großdemonstration gegen Schwarz-Blau am 15. Dezember um 14 Uhr am Christian-Broda-Platz in Wien verweisen.
Ein zweiter Fokus dieser Ausgabe liegt auf der Gründung der Ersten Republik. Dieses Ereignis feiert in diesem Monat 100 Jahre Jubiläum. Wir beleuchten in einem ersten Teil die revolutionären Entwicklungen hin zur Republik. Eine Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe.
Auf betrieblicher Ebene setzen wir uns erneut mit den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen auseinander. Derzeit laufen Betriebsversammlungen in der Metall-Branche. Ein Arbeitskampf ist trotz der zurückhaltenden Gewerkschaftsführungen nicht ausgeschlossen. Der für Herbst angekündigte Widerstand gegen den 12-Stundentag scheint allerdings nicht mehr als heiße Luft gewesen zu sein. Jedenfalls haben die Gewerkschaften das Arbeitszeitgesetz akzeptiert und sind auf die Position zurückgewichen, dieses neu verhandeln zu wollen.
Eine wichtige und alarmierende Entwicklung ereignete sich durch den Wahlsieg des Erzreaktionärs Bolsonaro bei den Präsiedentschaftswahlen in Brasilien. Das zeigt, dass der internationale Rechtsruck keineswegs überwunden ist und dass dieser eine wahre Bedrohung für die Arbeiter*innenklasse ist.

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