AST 257

Schon oft in der Geschichte war es die Jugend, die gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung aufbegehrte und erst dadurch andere Bevölkerungsschichten in die Auseinandersetzung mit den Herrschenden zog. So war es etwa vor 50 Jahren in Frankreich, als Student*innen Massenstreiks der Arbeiter*innen lostraten.

Zur Angelobung der schwarz-blauen Regierung waren es die Schüler*innen, die mit einem Schulstreik den kraftvollsten Beitrag zu den Protesten gegen deren Pläne lieferten. Doch jetzt, wo eine Maßnahme nach der anderen zu Ungunsten der Schüler*innen, der Lehrlinge und der Studierenden beschlossen wird – wo bleibt der Widerstand jetzt? Die Österreichische HochschülerInnenschaft hat eine Kampagne gegen die Einführung von Studiengebühren ausgerufen, aber abseits von einer Petition hat sie bisher kaum etwas getan. Ebenso beschränkt sich die Gewerkschaftsjugend hauptsächlich auf eine Petition gegen die Abschaffung des Jugendvertrauensrats, die letztendlich negative Auswirkungen auf die Lehre im Betrieb und die Arbeitsbedingungen haben wird. Offensichtlich ist auf die sozialdemokratischen und anderen „linken“ Führungen der Interessensvertretungen kein Verlass.

Abseits von ihrer Initiative bildet sich trotzdem Widerstand, sowohl von Schüler*innen, Student*innen und Lehrer*innen. Im „Aktionsbündnis Bildung“ bahnt sich eine übergreifende Bildungsbewegung an. Diese muss man vorantreiben und weiter aufbauen, denn sie kann über den Bildungsbereich übergreifen auf die Arbeiter*innenklasse, die der Regierung richtig Dampf machen kann. Was fehlt ist, den unsozialen Maßnahmen von Schwarz-Blau auf den Grund zu gehen: Das kann nur eine antikapitalistische Kritik und Perspektive. Wir hoffen mit dieser Ausgabe dazu einen Beitrag zu leisten!

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