Akademikerball 2014

Foto: Daniel Wayne

Foto: Daniel Wayne

Wie auch schon letztes Jahr springt auch dieses Jahr wieder die Wiener FPÖ für die aus der Hofburg verbannten Wiener Burschenschaften ein und veranstaltet anstelle des Balles des Wiener Korporationsringes (kurz WKR-Ball) den Akademikerball. Trotz des kreativen Namenswechsels handelt handelt es sich noch immer um dieselbe Veranstaltung. Inzwischen ist es auch schon fast Tradition geworden, dass der Ball von tausenden Demonstrant*innen mit Protest begrüßt wird.
Das Bündnis „Offensive gegen Rechts“ (OGR) an dem auch der Arbeiter*innenstandpunkt beteiligt ist, übernimmt (gemeinsam mit dem anti-nationalen Bündnis „NoWKR“) den Großteil der Organisation der Proteste gegen die Rechten und Rechtsradikalen aus ganz Europa, die zu dem Vernetzungstreffen anreisen. Wie im letzten Jahr wird es auch heuer, neben einer Großdemonstration von der Uni Wien weg, Versuche geben den Ball zu blockieren und die deutschnationalen Burschenschafter am Zusammenkommen zu hindern.
Schon Ende November war es in Innsbruck zu einer großen Demonstration gegen das dort stattfindende Treffen des Burschenschafterdachverbandes „Deutsche Burschenschaft“ gekommen. Nachdem sich dort hundert Burschenschafter auf einer Demonstration über das Verbot ihrer Veranstaltung in der (großteils öffentlich besessenen) Messehalle ärgerten, wurde am Nachmittag eine antifaschistische Demonstration mit 2000 Leuten abgehalten. Jetzt gilt es diesen Schwung mit nach Wien zu nehmen und den deutschnationalen Burschenschaftern ihr „harmloses“ Tanzevent zu vermiesen.
Gerade in Wien ist es wichtig ein lautstarkes Zeichen (und natürlich auch direkte Aktionen) gegen Rechts zu setzen. Erst Ende Oktober war das Wiener Ernst-Kirchweger-Haus (benannt nach dem 1965 von einem Faschisten ermordeten Ernst Kirchweger) von einer Bande Nazis aus dem Umfeld des (offiziell ausgeschlossenen) Austria-Wien-Fanclubs „Unsterblich Wien“ angegriffen worden. Nur dank des entschlossenen Eingreifens der dort gerade Treffen abhaltenden Gruppen „Kommunistische Gewerkschaftsinitiatve – International“ (KomIntern) und der „Föderation der Arbeiter und Studenten aus der Türkei in Österreich“ (ATIGF) konnte verhinderte werden, dass nicht mehr passierte als „nur“ ein krankenhausreif geprügelter Antifaschist.
2014 wird wohl auch ein Jahr an dem viele prominente europäische Rechte am Ball teilnehmen werden, denn bis zur EU-Wahl Ende Mai schickt sich die europäische Rechte, allen voran die FPÖ an, eine Allianz der rechten Parteien in der EU zu gründen um stärker im EU-Parlament auftreten zu können. Neben Marie Le-Pens Front National, dem belgischen Vlaams Belang und den Schwedendemokraten sind wohl auch bald andere Parteien mit an Bord (Lega Nord, PVV von Geert Wilders, etc.).
Um die Tanzveranstaltung der deutschnationalen Rassist*innen und Sexist*innen zu blockieren und lautstarken Antifaschismus zu betreiben finden die diesjährigen Proteste gegen den Akademikerball statt.